Keine Montagszustellung bei der Post

Was ich seit Jahren kenne, probierte die Post bundesweit in einem ersten Testlauf aus: Montags wurden keine Briefe mehr zugestellt. Anders als in meinem Bezirk will sie dennoch nervige Reklame und Pakete verteilen.

Der Montag: meist ein schlechter Start in die Woche, so auch für die Post, welche seit Jahren nicht in meinen Bezirk kommt.
Nun wurde vom 10. August bis zum 07. September 2015 ein deutschlandweiter Testlauf gestartet. Die Bürger bekamen nur noch Zeitungen und Pakete. Briefe gab es Montags keine.
Der Grund für den Arbeitsausfall stellen laut Post angeblich die vielen Überstunden ihrer fleißigen Mitarbeiter dar, welche bestimmte Zusteller endlich abfeiern durften.
Aber neben der fehlenden Montagszustellung, sollen auch öffentliche Briefkästen an diesem verwunschenen Tag nicht geleert werden.
Dafür muss das Börsenunternehmen mächtig Kritik von Verbrauchern und Ver.di einstecken, welche die Bundesnetzagentur aufgrund der Montagsfaulheit einschalten möchte.

Eine grundlegende Frage ist sicher, ob der Postkonzern für Zeitungen und Briefe in 2015 überhaupt weiter gebraucht wird. Bei der Mehrheit der Bevölkerung sicher nicht, da deutsche Bürger mittlerweile über mehr oder weniger schnelles Internet verfügen. 
Doch viele Behörden machen Umweltschützern einen Strich durch die Rechnung: sie verschicken weiterhin Papierpost und lassen es nicht zu, dass man wichtige Botengänge per schneller Mail erledigt. Darüber hinaus geben viele Behörden ihre E- Mail- Adressen nicht einmal bekannt.
Ob Anträge, Formulare welche lediglich per Unterschrift abgeschlossen werden müssen oder Infobriefe: viele Unternehmen legen keinen Wert auf die Umwelt und lassen weiter Papier abholzen, nur um die Briefträger und die Bürger mit Post zu bombardieren.
In einem Zeitalter wo man kostenlos per Mail kommuniziert, bedarf es wirklich keiner Papierpost mehr.
Um dem langsam beginnenden Schwund entgegenzuwirken, lässt der Postkonzern das Briefporto in unregelmäßigen Abständen erhöhen. Im Januar 2016 soll das Porto satte 70 Cent betragen. Dies sorgt nicht nur für eine kleine Gewinnmaximierung des Börsenunternehmens, sondern auch für Unmut und Hass bei der Bevölkerung.

Damit die Umwelt geschützt und Papier nur sinnvoll eingesetzt wird, sollte jeder überlegen, ob er einfach einen immer teurer werdenden Brief losschickt oder hartnäckig nach der E- Mail- Adresse des Empfängers fragt.
So könnten hunderte Tonnen Papier eingespart werden, welche gleich nach dem Lesen in den Müll wandern.

Natürlich hat jeder mal eine Pause verdient und die Postmitarbeiter- welche mit umweltverschmutzenden Samstagsbeilagen malträtriert werden- besonders. Aber ob es wirklich okay ist, dass an einem normalen Werktag nicht oder kaum gearbeitet wird und ob dies gerade in dieser wichtigen Berufssparte überhaupt vertretbar ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ob die Testphase der Post bald dauerhaft eingeführt wird und der Briefkasten montags nicht nur für meinen Bezirk, sondern für alle Bundesbürger leer bleibt, wird die Zukunft zeigen. 
Klare Äußerungen dazu von der Post gab es bisher nicht.

Mehr zur fehlenden Montagszustellung gibt es bei N24!

Weitere Informationen:

MDR- Zeitung: Post will Briefporto erhöhen