Datensicherung Teil 2- Wichtige Tipps

Heute geht es mit wichtigen Tipps und auch Risiken der Datensicherung weiter. Die gängigsten Helfer zur Datenkonservierung habe ich vor einigen Tagen vorgestellt. Wichtig zu wissen ist, dass es nie eine Garantie für die wirkliche Haltbarkeit der besagten Medien gibt. Manche Hersteller übertreiben in der Produktbeschreibung maßlos, weil sie teure Festplatten oder überhöhte Scheiben an den Kunden bringen wollen- mit fatalen Folgen für wertvolle Erinnerungen.

Generell ist immer die Frage, wie wichtig die Daten sind. Rechnungen und Ausweispapiere werden sicherlich anders behandelt wie die ersten Schritte des eigenen Kindes. Will heißen: man sollte sich gut überlegen, wie wertvoll einem die Daten sind.
Doch zuerst soll es um zwei andere wichtige, äußere Einflüsse gehen.

Clouds- Betreiberabhängig

Clouds sind im allgemeinen zwar sicher, weil sich spezielle Firmen im Bestfall um das archivierte Material auf den Servern kümmern, birgen aber besondere, unvorhersehbare Risiken. Wenn die Daten bei einem kleinen Server z.b. in Deutschland abgelegt werden, besteht die Möglichkeit, dass der Betreiber insolvent geht und die eigenen Daten für immer verloren gehen. Dieses mögliche und bereits vorgekommene Szenario sollte eine passable Möglichkeit in den AGB´s der Cloud- Inhaber enthalten. Dringend ist dort auch auf die Regelungen bei Server- Ausfall und veloren gegangene Daten zu achten. Zudem sind Clouds immer mit Passwörtern geschützt. Hier ist wieder die Frage nach dem genauen Datenmaterial. Geschäftsdaten oder wichtige Unterlagen könnten fatale Folgen anrichten, wenn sie in fremde Finger gelangen. Dagegen sind Familienvideos oder Bilder vom Urlaub für Verbrecher nutzlos.


Flash- Speicher- Sicherheit heißt einmal beschrieben

USB- Sticks und andere Flashspeicher werden besonders durch ein Risiko gefürchtet: die Verwendung. Je weniger ein Stick genutzt, also beschrieben wird, desto länger hält dieses Speichermedium. Hersteller geben oft eine Zahl von 100.000 Schreibvorgängen ein, dennoch sind auch diese Zahlen nicht mehr als verkaufsfördernd. Je öfter ein USB- Stick beschrieben wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Daten nicht mehr richtig ausgelesen oder auf das Speichermedium korrekt übertragen werden. Sicher hat sich jeder schon mal über einen defekten Stick geärgert. Unterschiede gibt es hier auch preislich. Es gibt günstige Sticks in 1- Euro- Läden, mittelpreisige im Supermarkt oder der Drogerie und teure im Elektronikfachgeschäft. Die allergünstigsten USB- Sticks sollten generell vermieden werden, wenn wichtige Daten oder einmalige Erinnerungen darauf gespeichert werden sollen.

Ein sehr interessantes Thema im Bezug auf die Lebensdauer von Speichermedien ist der Wandel der Zeit. Wer kann beispielsweise garantieren, dass in 10 bis 25 Jahren Geräte noch mit mp4- Dateien umgehen können?
Codecs verändern sich alle paar Jahre, sodass man seine Daten zwar noch gesichert hat, aber eventuell bald kein Computer oder Fernseher mehr mit ihnen umgehen kann. Dies ist beispielsweise beim avi- Format bereits der Fall. Viele der Dateien können aufgrund geänderter Codec´s nicht mehr geöffnet werden. Es ist also wichtig am Ball zu bleiben, sonst nutzt das beste Speichermedium nichts!

Die Zeit bleibt nicht stehen

Um Daten auch nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten noch lesen zu können, müssen entweder die Geräte, welche man zu dieser Zeit verwendet hat, aufbewahrt oder sie müssen in die neuen Formate umgewandelt werden- was sehr zeitintensiv sein kann. VHS- Kasetten können z.b. seit Jahren von vielen verschiedenen Dienstleistern und auch zuhause auf DVD oder Blu- Ray überspielt werden. Die Kosten dafür sind mehr als gering. Zerfallende Dokumente können eingescannt und so als Datei gesichert werden. Ausgeblichene Bilder in Fotoalben können am PC wieder verbessert werden.
Damit Datenmaterial möglichst lange technisch funktioniert, müssen die neuesten Formate zum Zeitpunkt der Speicherung angewandt werden.

Doppelt hält besser

Als letzten Tipp sei hier für besonders sensible und wichtige Dateien die doppelte, aber auch regelmäßige Absicherung genannt. Videos und andere Daten können beispielsweise auf zwei oder drei unterschiedlichen Speichermedien archiviert werden. Sollten dann zwei ausfallen, hat man noch eine dritte Quelle. DVD´s sollten alle zwei bis drei Jahre durch eine neue DVD oder Blu- Ray ersetzt werden. Für diese Variante kann man sich das Datum der letzten Archivierungsphase notieren.

Am Ende bleibt immer zu hoffen, dass die Speichermedien lange halten und die Technik nicht zu weit fortschreitet und sich nicht zu vieles ändert, denn sonst gehören auch die eigenen, neuen Dateien bald der alten Zeit und damit der Vergangenheit an!

Den ersten Teil zum nachlesen gibt es hier!